Kryptopyrrolurie (KPU)

Die Kryptopyrrolurie (KPU) -eine familiär gehäuft auftretende genetische Stoffwechselstörung.

Was ist das überhaupt und wie zeigt sich eine KPU?

Die betroffenen Personen weisen einen Enzymmangel auf, sodass bestimmte Abbaustoffe (sogenannte Pyrrole), die an Vitamin B6 und Zink gebunden sind, vermehrt über den Urin ausgeschieden werden. Die Pyrrole entstehen beim Abbau überalterter roter Blutkörperchen (Erythrozyten). Bei gesunden Personen sind diese Abbaustoffe nur in geringem Maße im Urin zu finden. Normalerweise wird die physiologisch anfallende Menge an Pyrrolen - gebunden an den Gallenfarbstoff - über den Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden. Beim KPU-Betroffenen fallen dagegen wesentlich mehr Pyrrole an als beim Gesunden. Die Ausscheidung von Pyrrolen und damit auch die erhöhte Ausscheidung von Vitamin B6 und Zink, ist jedoch weitaus größer, als die Aufnahme dieser beiden Vitalstoffe. Selbst durch eine ausgewogene Ernährung kann dies - langfristig gesehen - nicht ausgeglichen werden.

Genau hier liegt das Problem: Durch diese Stoffwechselstörung gehen dem Körper tagtäglich wichtige Nährstoffe verloren. Als direkte Folge der Erkrankung kann ein immer größer werdender Mangel an wichtigen Mikronährstoffen entstehen.

Kryptopyrrolurie kann sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen vorkommen. Dabei sind Frauen achtmal häufiger als Männer betroffen. Viele Betroffene leben scheinbar ohne große Beschwerden mit einer Kryptopyrrolurie. Kleinere gesundheitliche Beeinträchtigungen werden vielfach als gegeben hingenommen und auch nicht in einen Zusammenhang gebracht. Häufig sind bisherige Therapieversuche ohne größere Erfolge geblieben. Die Symptome können sehr vielfältig sein, und meist konnte niemand die wirkliche Ursache benennen.

Welche Symptome können auftreten?

* geringe Stressresistenz
* Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Hyperaktivität
* Stimmungsschwankungen
* Neigung zu Allergien und Unverträglichkeiten, Heuschnupfen und Hautproblemen
* Infektanfälligkeit
* Migräne
* Ängstlichkeit, innere Unruhe
* Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie, insbesondere in der Pubertät
* Depressionen
* Hormonelle Störungen
* und Anderes

Warum sind Zink und Vitamin B6 so wichtig?

Zink
ist im gesamten Körper an Dutzenden von Funktionen beteiligt. Es gibt kaum ein wichtiges Krankheitsbild, bei dem Störungen im Zink-Haushalt keine Rolle spielen. Es ist ein wichtiges Antioxidans, ohne das im Immunsystem so gut wie nichts läuft. Es ist an der Regulierung des Blutzuckerspiegels, des Immunsystems, an der Zellneubildung um dem Nervensystem beteiligt. Ohne Zink kann es zu psychiatrischen Auffälligkeiten, entzündlichen Tendenzen und einem gestörten Säure-Basen-Haushalt kommen.

Vitamin B6
ist an fast allen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist notwendig für die Erhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels, an der Bildung verschiedener Neurotransmitter, u. a. an der Serotoninbildung beteiligt. Serotonin ist wichtig für unser psychisches Wohlbefinden und sorgt für einen ausgeglichenen Schlaf. Vitamin B6 unterstützt das Immunsystem. Im Zentralnervensystem kann ein Vitamin B6 Mangel unter anderem zu Depressionen, Reizbarkeit, Angstzuständen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit führen.

Das Problem bei einem Mangel an Vitamin B6 ist, dass dadurch Mineralien wie Zink, Mangan, Magnesium und Chrom nur vermindert aufgenommen werden können. Ebenso ist bei den Betroffenen die Verwertung anderer Vitamine, wie des sogenannten Nervenvitamins B12 eingeschränkt. Dies kann zu einer Vielzahl von medizinischen und psychischen Problemen führen. Jeder dieser Stoffe ist für unser Leben und Wohlbefinden wichtig. Fast alle Vorgänge im Gehirn sind auch biochemischer Art. Dafür benötigt das Nervensystem jedoch bestimmte Nährstoffe. Bei von KPU-Betroffenen kann es deshalb zu psychiatrischen Auffälligkeiten kommen.

Ein einfacher Urin-Test (durchgeführt durch darauf spezialisierte Labore) kann hier Klarheit bringen. Sprechen Sie mich gerne an.  
 
Wichtig: Die evidenzbasierte Medizin (landläufig Schulmedizin) erkennt dieses Beschwerdebild nicht als Krankheit an. Es liegen keine ausreichenden, begründenden Untersuchungsergebnisse vor!
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